Der Klumpfuß tritt bei Neugeborenen bei einer bis zwei pro 1.000 Geburten auf und damit weltweit über 100.000 Mal jährlich. In ungefähr 50 Prozent sind beide Füße betroffen, bei Jungen kommt die Fehlbildung öfter vor. Die Füße dieser Kinder sind bei der Geburt nach innen verdreht, so dass sie unbehandelt auf der Fußaußenkante laufen müssten. Je früher und intensiver diese Fehlbildung korrigiert wird, desto besser die Prognose. Fachärztin Tania Hayn ist Expertin für die Therapie von Klumpfüßen. Sie hat aus den aktuell praktizierten Verfahren eine eigene Methode entwickelt, zum Segen von Eltern und Kindern. Ihre Sprechstunde ist gut besucht von vielen Müttern und Vätern aus ganz Deutschland, die sich eine andere Therapie für ihre Kinder wünschen, als die, die am häufigsten angeboten wird.
„Die Standardtherapie besteht darin, die fehlgebildeten Füße nach der korrigierenden Gipstherapie in Schuhen auf einer starren Schiene zu fixieren, die anfangs ganztägig zu tragen ist, später weniger Stunden am Tag, dann ausschließlich nachts, jedoch oft bis zum vierten Lebensjahr. Dabei werden die Füße in eine Position gebracht, bei der die Fußsohle nach unten und die Zehen nach außen weisen. Das schränkt die Bewegung und motorische Entwicklung der Kinder sehr ein, Knie- und Hüftgelenke sind nicht frei beweglich“, sagt die Kinderorthopädin. Außerdem haben viele Kinder durch die starre Schiene Schlafprobleme. Tania Hayn stützt ihre Therapie auf Griff- und Tapetechniken aus Frankreich und den USA.
Für sie ist zudem der frühe Behandlungsbeginn sehr wichtig – am besten innerhalb der ersten Tage nach der Geburt. Denn zu dieser Zeit ist das Gewebe noch weich, die Muskulatur gut behandelbar. „Meine Behandlung besteht darin, in der korrigierten Fußstellung spezielle Tapes und zusätzlich zur Stabilisierung des Fußes bzw. der Füße eine Unterschenkelgipsschale anzulegen. Das hat den Vorteil, dass wir die sensomotorische Entwicklung fördern, indem wir auf die Fixierung beider Füße auf einer starren Schiene verzichten. Die Kinder können auch bei beidseitigem Klumpfuß frei strampeln. Den Kindern bleibt bei dieser intensiven und individuellen Behandlungsform oft eine Operation erspart“, erläutert die Kinderorthopädin.