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Was sind typische Handball-Verletzungen?

Handball zählt zu den athletischen Sportarten bei der die Elemente Laufen, Werfen und Springen kombiniert werden. Der häufige und abrupte Richtungswechsel sowie der Kontakt mit den Gegner:innen führen oft dazu, dass koordinierte Bewegungsabläufe erschwert werden – es kommt zu Verletzungen. 

Handball player trowing a ball

Handball Verletzungen auf einen Blick

Handball gehört zu den verletzungsträchtigen Sportarten. Dr. Uwe-Jens Teßmann, Leiter Unfall- und Handchirurgie im Helios Klinikum Berlin-Buch, erläutert typische Verletzungen im Handballsport.

Schulterverletzungen

Naturgemäß sind die Schultern bei dieser Kontaktsportart besonders gefährdet. Stürze können zu Verletzungen der Bänder am Schultereckgelenk oder Brüchen des Schlüsselbeines oder des Oberarmkopfes führen.

Weitere typische Verletzungen entstehen durch den Griff in den Wurfarm, was zu Verrenkungen des Schultergelenks oder zu Sehnenrissen führen. Gerade wegen dieser Gefahr ahnden die Schiedsrichter:innen diese Vergehen besonders hart.

Kreuzbandverletzungen

Das Kniegelenk besitzt zwei starke Kreuzbänder, das vordere und das hintere. Infolge einer Überdehnung des Kniegelenks oder einer Drehbewegung des Knies kann beim Handball das Kreuzband reißen. Die Verletzung kann mit anderen Spieler:innen auftreten, beispielsweise bei Täuschungsmanövern, beim Aufkommen oder beim Versuch, die Gegner:innen vom Ball zu trennen.

Häufige Ursachen sind die unkontrollierten Landungen beim Sprungwurf, wenn die Spielerin/der Spieler im Flug geschubst wird.

In den meisten Fällen weden bei aktiven Handballspieler:innen Kreuzbandverletzungen operiert. Eine lange Rehabilitation ist danach erforderlich, sodass häufig von mindestens sechs Monaten ausgegangen werden muss, bis ein:e Spieler:in wieder eingesetzt werden kann.

Bänderverletzungen

Bänderzerrungen oder -risse treten am häufigsten auf der Außen- oder Innenseite des Knöchels sowie seitlich am Kniegelenk auf. Sie treten meist in Verbindung mit einer Verstauchung oder Verdrehung des Knöchels auf.

Helios Klinikum Berlin-Buch

Leiter Unfall- und Handchirurgie

Ist ein Gelenkband überdehnt oder gerissen, besteht danach ein erhöhtes Risiko einer erneuten Verletzung, die wiederum zu einer chronischen Instabilität der Bänder führen kann. Die Genesungsdauer derartiger Verletzungen liegt zwischen einigen Tagen und mehreren Wochen.

Zerrungen

Zerrungen entstehen meist an Oberschenkel, Unterschenkel und in der Leistengegend. Muskelfaserrisse treten oft in Verbindung mit einem schnellen Laufen, plötzlichem Abbremsen oder einem plötzlichen Richtungswechsel auf.

Sie sind häufiger, wenn die Muskeln vor dem Wettkampf oder Training nicht genug aufgewärmt wurden. Während Zerrungen in der Regel relativ schnell ausheilen, können Muskelfaserrisse oder Muskelbündelrisse, beispielsweise bei Verletzung der rückseitigen Oberschenkelmuskulatur, mehrere Wochen bis Monate dauern, bis Spieler:innen wieder einsatzfähig ist.

Um einen Schaden bei einer Verletzung so gering wie möglich zu halten, sollte direkt nach dem Unfall die sogenannte PECH-Regel angewandt werden.

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